Geschichte des Jungengymnasiums
Die älteste Aufzeichnung über eine höhere Schule in Altena findet sich in einem Lagerbuch der lutherischen Kirche aus dem Jahre 1626. Damals diente ein kleines Schulzimmer auf dem Dachboden der Lutherkirche als Klassenzimmer der Lateinschule. Den Unterricht bestritten über zweihundert Jahre Altenas Pastoren. Im Jahre 1839 war der Unterrichtsraum so verfallen, dass er im Winter nicht mehr benutzt werden konnte. Eine Reparatur lohnte nicht, woraufhin sich die städtische Schulkommission mit der Angelegenheit beschäftigte. Schließlich waren sich Magistrat, Schulkommission und Stadtverordneten-Versammlung einig, das höhere Schulwesen in Altena aus den Händen der Kirche in die Verantwortung der Stadt zu überführen. So wurde am 1. Mai 1843 die „Höhere Stadtschule" in den Schulräumen am Bungern eröffnet. Dank eines differenzierten Lernangebotes wurde die „Höhere Stadtschule" ein Erfolgsmodell. Innerhalb der ersten vier Jahre verdoppelte sich die Schülerzahl von 23 im Frühjahr 1843 auf 48 im Frühjahr 1847. Die weiter steigenden Schülerzahlen führten zu einer Raumnot, die durch einen Umzug im Herbst 1853 aus dem Haus der Freiheiter Schule in einen Saal oberhalb der Künneschen Messinggusswarenfabrik gelöst werden konnte. Nach einem weiteren Umzug im Jahre 1854 fand man am 8. März 1855 für fast ein halbes Jahrhundert eine geeignete Unterkunft am Bungern. 1871 wurde die Altenaer „Höhere Stadtschule" in eine höhere Bürgerschule umgewandelt. Die Bemühungen des damaligen Direktors führten dann zu einer Aufwertung der fünfklassigen höheren Bürgerschule in ein siebenklassiges Realprogymnasium. Im Frühjahr 1902 wurde mit einem Neubau an der Bismarckstraße begonnen, der am 31. Oktober 1903 eingeweiht wurde. Im Schuljahr 1902/03 gelang es, den gesamten Unterricht nach dem realgymnasialen Lehrplan durchzuführen. 1905 gab es dafür die ministerielle Anerkennung als Realgymnasium und im gleichen Jahr nahmen die ersten Schüler ihre Abiturzeugnisse entgegen. 1938 wurde aus dem neunstufigen Gymnasium die achtstufige „Oberschule für Jungen". Arbeits- und Wehrdienst erhielten den Vorrang. Im Frühjahr 1945 kam der Unterrichtsbetrieb vollständig zum Erliegen. Aufgenommen wurde er erst wieder am 18. Januar 1946 im Städtischen Neusprachlichen Gymnasium für Jungen.
Geschichte des Mädchengymasiums
Im Jahre 1866 gingen die beiden privaten Höheren Töchterschulen in der Höheren Töchterschule Freiheit auf. Die Schule zog im Jahre 1874 in das Gebäude des Deutschen Drahtmuseums um. Ab dem Jahre 1879 wurde aus der zweiklassigen Schule eine dreiklassige, wobei jede Klasse mit jeweils zwei Jahrgängen besetzt war, so dass ein sechsjähriger Schulbesuch möglich wurde. 1922 gab es dann die offizielle Anerkennung als Lyzeum. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schule als Städtisches Neusprachliches Gymnasium für Mädchen geführt.
Geschichte des koedukativen Gymnasiums
Der Rat der Stadt Altena beschloss im Schuljahr 1971/72 die Zusammenlegung des Mädchen- und des Jungengymnasiums. Dies geschah aus der Notwendigkeit für das Mädchengymnasium die erforderlichen Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen und die Schulsituation in Altena zu vereinfachen. Die Möglichkeiten für einen Erweiterungsbau bestand nur an der Bismarckstraße. Für sieben Millionen Mark wurde der Altbau erweitert. Im Herbst 1978 wurde der endgültige Umzug durchgeführt. Das Gymnasium trug ab nun den Namen „Burggymnasium Altena".
Zusammenfassung aus der Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Gymnasiums: Günter Mähl; Altenas höhere Schule - Stationen und Begebenheiten. 2003.