Was haben viele Schüler des Burggymnasium Altena (BGA) und einige Ehemalige, die ihr Abitur vor fünfunddreißig Jahren an dieser Schule ablegten, gemeinsam? Es ist die Sorge um die größte Gesundheitsgefahr - viel größer noch als durch das Virus, welches die Welt zurzeit in Atem hält. Im Gegensatz zu der Tragödie der Corona-Pandemie, bei der jedoch weltweit Bemühungen zur Behandlung und Bekämpfung der Krankheit stattfinden, ist die Klimakrise und damit die Zerstörung unserer Lebensgrundlage, ein Problem, welches nur unzureichend bekämpft wird und damit eine fundamentale Bedrohung für die gesamte Menschheit darstellt. Aus diesem Grund werden die Anstrengungen auch am BGA bezüglich der Umsetzung eines Klimaschutz-, bzw. Nachhaltigkeitskonzeptes verstärkt und alle – Schüler, Lehrer, Eltern und Ehemalige – engagieren sich, um gemeinsam dabei etwas zu bewegen.
Zur Lösung von Problemen gehört, dass die Gefahr erkannt wird – sei es durch wissenschaftlich belegte Fakten, durch Berichterstattungen von den vielen Orten auf unserer Erde, wo vom Menschen verursachte Schäden deutlich werden oder aber durch Beobachtungen, die wir selbst machen können. Eine davon ist der Zustand unserer Wälder und die offensichtlichen Schäden, die Stürme, Trockenheit, Borkenkäferbefall, aber auch intensive Forstwirtschaft und Stickstoffeinträge durch Verkehr, Landwirtschaft und Industrie dort angerichtet haben. Seit Beginn der Erhebungen des Waldzustandes im Jahr 1984 war der durchschnittliche Kronenzustand unserer Waldbäume noch nie so schlecht wie 2019 - 78 % der Bäume sind bereits geschädigt, bei 36 % sind die Kronen deutlich aufgelichtet und die Zahl der abgestorbenen Bäume hat sich im Vergleich zu den Vorjahren verdoppelt.
Diesen Tatbestand haben Mitglieder des Abiturjahrganges 1985 gemeinsam mit den zunehmend umweltbewussten und engagierten BGA-Schülern aufgegriffen, um unter den Ehemaligen erfolgreich eine Spendenaktion für die Pflanzung von Bäumen auf dem Unterstufenschulhof ins Leben zu rufen. Vier Amberbäume konnten mit Unterstützung freiwilliger Helfer sowie Mitarbeitern eines Gartenbauunternehmens im April 2020 gepflanzt werden. Die Bäume sollen nun nicht nur dafür sorgen, dass künftige Schülergenerationen in ihrem Schatten die Pausen verbringen können - mit ihrer Pflanzung sollen diese auch zu einem bewussten und verantwortungsvollem Umgang mit Natur und Umwelt ermutigt werden, sei es durch Übernahme von Baumpatenschaften oder durch die Wahrnehmung der positiven Funktionen, die Bäume für unsere Umwelt haben. Einige wichtige sollen an dieser Stelle unbedingt genannt werden:
Schon ein kleiner Baum von nur rund 20 m Höhe produziert etwa 10 000 Liter Sauerstoff am Tag. Das reicht für fünf bis zehn Menschen, die am Tag je 500 bis 2000 Liter Sauerstoff benötigen. Darüber hinaus kann ein Baum über seine Blätter oder Nadeln bis zu 100 Kilogramm Staub und Partikel pro Jahr aus der Luft filtern. Außerdem verdunstet ein einziger Baum bis zu 500 Liter Wasser am Tag und leistet damit die Kühlleistung von 10 – 15 Klimaanlagen.
Ein weiterer, sehr wichtiger Aspekt ist auch, dass wir Menschen uns (nicht nur in diesen Tagen) in unserem „Lebensraum Wald“ sehr wohl fühlen, deshalb muss es unser gemeinsames Ziel sein, dieses „Wunder“ der Erde auch in Bezug auf die Erhaltung der Artenvielfalt zu schützen und zu bewahren.
Unsere gemeinsame Hoffnung ist deshalb auch, dass wir während und nach der Corona- Krise neu darüber nachdenken, welche Art von Wirtschaftswachstum wir wieder ankurbeln wollen und ob es uns mit Hilfe von besseren Technologien, eines anderen Bewusstseins und des Engagements jedes Einzelnen von uns gelingt, den „Lebensraum Erde“ für uns und die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Bitte helfen auch Sie nach Ihren Möglichkeiten dabei mit!
Text: Altena, August 2020/ Ricarda Graetz