Am Samstag, dem 17. Juni 2023, versammelte sich die Abiturientia des Burggymnasiums in der Zentralen Raumgruppe des Burggymnasiums. Geladen waren Eltern, Freunde sowie Vertreter*innen von Stadt und Lehrerschaft. Im feierlichen Rahmen sollten so an diesem Tag die Abiturzeugnisse überreicht werden.
(Bild: Goor-Schotten, AK)
Zunächst begrüßte Schulleiter Dennis Knebel alle Anwesenden herzlich zur Abiturentlassfeier und würdigte den feierlichen Anlass. Musikalisch eröffnete Laura Meulenberg die Veranstaltung mit dem Klavierstück The Rose.
Nach dieser musikalischen Einstimmung richtete Frau Hanna Freissler als stellvertretende Bürgermeisterin das Wort an die 75 Abiturient*innen und gratulierte herzlich zum bestandenen Abitur.
Dabei erinnerte sie sich an ihr eigenes Abitur vor 23 Jahren am Burggymnasium und legte im weiteren Verlauf ihrer Rede den Fokus auf das Positive, trotz oder gerade wegen der aktuell schwierigen weltpolitischen Lage. So sei eine positive Grundhaltung einerseits Grundlage für die heutigen Abiturfeierlichkeiten. Eben diese Grundhaltung sei aber auch notwendig, um jeden einzelnen Tag optimistisch anzugehen und auf eine gute Zukunft vertrauen zu können. Das Erreichen des Abiturs sei so vor allem ein guter Grundstein für eine positive und erfolgreiche Zukunft.
Freissler hielt fest, dass das Wort Abitur - von lat. „abire“, weggehen - natürlich nur ein kleines Wort für so einen großen Abschluss sei. Das A B I T U R sei jedoch bedeutsam. Denn darin stecke natürlich ein Abschied, der wiederum mit einem neuen Lebensabschnitt und damit gleichsam mit einem neuen Anfang und vielleicht auch Abenteuer einhergehe. In jedem Fall sei Aufgeschlossenheit eine gute Voraussetzung, denn: „den Mutigen gehört die Welt“.
Auch Bildung und Beruf seien enthalten, sodass die stellvertretende Bürgermeisterin zum einen an die Absolvent*innen appellierte, die zukünftigen Aufgaben mit Hingabe, Beständigkeit und Beharrlichkeit anzugehen und zum anderen in das eigene Leben zu investieren.
Nach dem Abschluss gehe es um die Verwirklichung der eigenen Talente und Träume. Freissler sagte: „Erfüllen Sie sich Ihre Träume!“. Dazu könne auch der Urlaub nach den anstrengenden Prüfungstagen und das Genießen einer unbeschwerten Zeit gehören. Abschließend gehöre zu einer positiven Zukunft auch, Ratschläge anzunehmen und manchmal ruhig zu bleiben, manchmal aber auch ruhelos zu sein, um gesetzte Ziele erreichen zu können.
Anschließend übermittelte die Schülervertretung Lajla Fetic und Felix Grass die Glückwünsche der Schulgemeinde. Sie blickten auf Höhen, wie das Finden neuer Freunde auf dem Schulhof, und Tiefen, wie aus irgendeinem Grund vergessene Klausurtermine, zurück.
„Hier steht ihr nun, breitet eure Flügel aus“ forderten sie die Absolvent*innen auf, „nehmt Mut und Entschlossenheit mit und tragt die Erinnerung mit euch.“
In der Rede der Abiturientia 2023 erklärten Finja Steak, Sanja Krupic und Tara Uruglu, dass sie nun froh seien, dass das Kapitel Schule zunächst einmal abgeschlossen sei. Der Abiturnotendurchschnitt stehe nach dem erfolgreichen Bestehen nicht mehr im Fokus, denn die geschlossenen Freundschaften und der Zusammenhalt in der Stufe sei vor allem das was bliebe. Zudem habe die Stufe unter Beweis gestellt, dass sie wissen, wie man richtig feiert: „Wir sehen uns in 30 Jahren auf dem Parkdeck!“.
Abschließend rief Tara Uruglu dazu auf sich im Rahmen des Sektempfangs durch den Kauf einer Flasche Wein an der Aktion drink for food (drinkforfood.de) für die Unterstützung Hilfsbedürftiger zu engagieren. „Die Hilfe für Senegal e.V. unterstützt die Menschen im Senegal seit über 30 Jahren und hat das Projekt ‚1000 Sack Reis für 1000 Familien‘ ins Leben gerufen“.
Abschließend dankten die Vertreterinnen der Abiturientia 2023 der Lehrerschaft und insbesondere der Stufenleitung bestehend aus Frau Brunscheidt-Haferberger, Frau Sickinger und Herrn Solmecke für die Unterstützung und das stets offene Ohr.
Und eben diese drei Stufenleiter richteten anschließend, ausgestattet mit Blumenkette und Cocktailgläsern, das Wort an ihre Schützlinge (Abiturmotto: „Abicolada – 12 Jahre mitgemischt!“):
„Liebe Abicoladas y Abicolados! Wir stoßen auf euch an! Auf diesen Tag habt ihr zwölf Jahre lang hingearbeitet, ihr habt 12 Jahre lang mitgemischt, euren persönlichen Taste beigemischt – und nun ist es endlich geschafft!“
In Anlehnung an die Bedeutung des Wortes mitmischen würdigte die Stufenleitung so nachdrücklich das Mitwirken der scheidenden Absolvent*innen am Schulleben. Zahlreiche Schüler*innen hatten sich in der SV, der Technik-AG, den Medienscouts, bei Schüler helfen Schülern, in der Streitschlichtung oder der Hausaufgabenbetreuung engagiert.
„Das Wort mitmischen bedeutet aber auch dabei sein, ohne eigentlich dazuzugehören.“ Mit einem Augenzwinkern verwiesen die Stufenleiter so z.B. auf erfolgreiche Vermeidungsstrategien in Randstunden.
Brunscheidt-Haferberger, Sickinger und Solmecke blickten auf eine schöne und erfolgreiche, gemeinsame Zeit zurück, auch wenn der Distanzunterricht wegen der Corona-Pandemie durchaus Spuren hinterlassen habe. „Der Lebensabschnitt BGA ist mit dem heutigen Tag beendet und nun öffnen euch euer Schulabschluss und das Abitur neue Türen.“
Abschließend appellierten die Stufenleiter an die Abiturientia 2023: „Mischt in jedem Fall auch in Zukunft mit! In einer Welt und gerade auch in einem Europa, wo der Frieden keine Selbstverständlichkeit mehr ist, ist euer Mitwirken gefordert! Zeigt Mut, seid zuverlässig, begegnet anderen Menschen mit Herz und Verstand, Respekt und Offenheit. Schwimmt gegebenenfalls auch gegen den Strom! Findet auf eurem Weg viel Freude im Beruf, Glück in der Familie, Zufriedenheit und nicht zuletzt Gesundheit. Bleibt kritikfähig und seid keine Einzelkämpfer – in der Gemeinschaft ist man stark!“
So schlossen die Stufenleiter ihre Rede mit den besten Wünschen und Tranken auf das Wohl ihrer Schützlinge: „Darauf ein Abicolada!“
Bevor die 75 Abiturient*innen ihre Abschlusszeugnisse überreicht bekamen, richtete der Schuleiter noch einmal das Wort an die Anwesenden: „Die heutige Abiturentlassfeier ist für euch und mich etwas ganz Besonderes und wird uns wahrscheinlich für immer in besonderer Erinnerung bleiben. Für euch ist es die erste und einzige, für mich ist es immerhin die erste Veranstaltung dieser Art hier am Burggymnasium.“
Bild: Goor-Schotten (AK) |
Knebel würdigte in seiner Rede das Gesamtpaket, welches die Abiturient*innen mit auf den Weg bekommen: Sowohl das Studieren sämtlicher Fachrichtungen sowie unzählige Ausbildungsmöglichkeiten stehen den Abiturient*innen mit der Allgemeinen Hochschulreife nun offen.
Im Sinne des humboldtschen Bildungsideals würdigte der Schulleiter die Breite der vermittelten Bildung, denn kaum ein Schüler wisse wohl allzu früh, wohin die berufliche und persönliche Reise später einmal gehen werde. Zudem hielt er fest, dass die Bildung, die die Absolvent*innen heute mit hinaus in die Welt nehmen, einen nicht zu unterschätzenden Wert ganz für sich allein genommen darstelle.
Humboldt war es auch, der vor 200 Jahren formulierte: „Zum Weltbürger werden heißt, sich mit den großen Menschheitsfragen auseinanderzusetzen: sich um Frieden, Gerechtigkeit, um den Austausch der Kulturen, andere Geschlechterverhältnisse oder eine andere Beziehung zur Natur zu bemühen.“
Vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen wie Pandemie, Krieg oder Klimawandel erscheine dieses Ideal aktueller denn je. Die Absolvent*innen seien jedoch gut gerüstet, um sich diesen Herausforderungen zu stellen und sie erfolgreich zu bewältigen. Mit dem erfolgreichen Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife sei ein wesentlicher Schritt auf dem Wege hin zum Weltbürger ganz im humboldtschen Sinne gemacht.
Abschließend wünschte Knebel der Abiturientia 2023 in der Zukunft nicht nur Schwierigkeiten, Probleme und Herausforderungen bestehen zu müssen, sondern ganz im Gegenteil diese Zukunft – entsprechend des Abimottos – als einen reichhaltigen Cocktail an Chancen und Möglichkeiten zu sehen: „Bemüht euch ganz im Sinne von Humboldt um Frieden, um Gerechtigkeit, um den Austausch der Kulturen, um andere Geschlechterverhältnisse und um eine andere Beziehung zur Natur. Geht hinaus in die Welt, seid offen und neugierig, macht das Beste aus euch selbst und tragt auch auf diese Weise dazu bei, die Welt und unser aller Zukunft besser zu machen. Und wenn ihr einmal Heimweh nach eurer alten Schule bekommen solltet, seid gewiss, dass das Burggymnasium immer eure schulische Heimat sein wird und dass ihr am BGA für alle Zeiten immer herzlich willkommen seid!“.
Ein herzlicher Glückwunsch ging an dieser Stelle noch an Jule Groß und Elisabeth Lichtner, die neben dem Abiturzeugnis auch noch die Volljährigkeit an diesem Tag feiern durften.
Nach den Grußworten war schließlich der große Moment für die Abiturientia 2023 gekommen und die Abiturzeugnisse wurden überreicht.
Die Abiturfeierlichkeiten klangen schließlich mit einem Sektempfang und guter Laune aus.
(Bild: Goor-Schotten [AK])
Wir wünschen der Abiturientia 2023 alles erdenklich Gute für ihre weitere berufliche und persönliche Zukunft!
Bild: G. Pires, M. Blümel
Text: L. Pautsch
Den Bericht des Altenaer Kreisblattes finden Sie hier.