Am 18.09.2017 trafen sich 13 neugierige Schülerinnen und Schüler, um gemeinsam mit der ehemaligen BGA-Schülerin und Gebärdendolmetscherin Frau Anna Voß die Grundlagen der Gebärdensprache zu trainieren.
Frau Voß kam zum zweiten Mal an unsere Schule und leitete einen sehr praxisbezogenen Workshop. Sie arbeitet für die Firma Sichtbar in Bielefeld und hat in ihrem Beruf tagtäglich mit den verschiedensten gehörlosen Menschen zu tun. Diese begleitet sie zum Arzt, zum Gericht, zur Schule oder auch zu Dienstbesprechungen auf der Arbeitsstelle.
Während des Workshops vermittelte uns Frau Voß Wissen über die Berufsgeschichte des Gebärdendolmetschers und wir lernten in einem Experiment mit Kopfhörern – das ist auch auf den Fotos zu sehen - wie sich gehörlose Menschen fühlen. Mit vielen anschaulichen Videos und Filmausschnitten brachte uns Frau Voß ihren Beruf näher. Wusstet Ihr z. B., dass es keine einheitliche weltweite Gebärdensprache gibt, sondern, dass es mehr als 100 Gebärdensprachen und Dialekte auf der Welt gibt? Leider können wir kein Land bereisen, in dem wir die Sprache lernen könnten. Wir sollten einfach auf Gehörlose zugehen und unsere Mimik und Gestik einsetzen. Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit werden in der Gebärdensprache sehr hoch geschrieben. Gehörlose sind immer ganz direkt, denn sie können nichts „durch die Blume sagen.“ Auch Berührungsängste sind nicht angemessen, denn Gehörlose tippen sich von hinten auf die Schulter, wenn sie mit jemandem reden möchten oder sie umarmen sich überschwenglich.
Wir erlernten grundlegende Gebärden, Phrasen mit denen man kommunizieren kann und auch das Fingeralphabet.
Wir bedanken uns bei Frau Voß für diesen eindrucksvollen, tollen und lehrreichen Tag! Sicherlich werden wir weiterhin üben und wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, denn Frau Voß wird uns auch 2018 wieder besuchen.
Der Dank gilt auch dem Rotary Club Altena Plettenberg, der die Begabtentage unterstützt.
Bild: Mike Weinbrenner (Jg. 8)
Text: Alena Lopatenko (Jg. 8)