Der Schüler Joel aus der Oberstufe hat ein Rehkitz bei sich aufgenommen. Dies musste er tun, da Wanderer es zuvor im Wald gestreichelt haben. Wenn Menschen ein Rehkitz streicheln, bzw. anfassen, bekommt das Rehkitz einen menschlichen Geruch. Rehkitze sind vorher geruchsneutral, deshalb sind sie vor Raubtieren geschützt. Wenn die Mutter an ihrem Kitz den Menschengeruch wahrnimmt, verstößt sie es. Das bedeutet, dass das Rehkitz keine Muttermilch mehr bekommt und verhungern muss. Joel wurde als ausgebildeter Jäger darüber von der Polizei informiert. Er hat sich dem kleinen Reh erbarmt und zieht es nun groß, da er Zuhause sehr viel Land hat. Außerdem muss er es alle zwei Stunden füttern, Tag und Nacht. Das ist natürlich sehr anstrengend und nicht selbstverständlich. Wird ein Reh gefunden und es riecht nach Mensch gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder man versorgt es sein Leben lang, was über 1000 Euro kosten kann, oder man erschießt es, damit es nicht verhungern muss. Da Joel es nun aufgenommen hat, ist es an den Menschen gewöhnt und war in der Schule ganz entspannt, sodass wir es jetzt auch anfassen durften. Wenn du ein Reh findest, solltest du die Polizei informieren, welche dann den Jäger, wie in diesem Falle Joel, kontaktiert. Am wichtigsten ist, dass du es auf gar keinen Fall anfasst! Hast du gar keine Wahl, weil das Kitz zum Beispiel auf einer Straße in Gefahr ist, solltest du es ohne direkte Berührung mit ganz viel Gras oder Heu hoch nehmen und wegtragen.
Wir danken Joel für den tollen Besuch in unserem Biounterricht und wünschen dem kleinen Kitz eine schöne Zeit bei ihm.
Bild: L. Kremer
Text: Mahmut und Marc aus der 7B