„Ich helfe anderen und darum geht es mir gut.“ ist ein häufiger Grund für die Mitgliedschaft der Schülerinnen und Schüler beim Schulsanitätsdienst. So war es also nicht verwunderlich, dass die neue Idee, etwas für obdachlose Menschen in Dortmund zu tun, sofort mit Begeisterung aufgenommen wurde. Wir alle wissen, dass es sie gibt, sie sind Teil der Gesellschaft, jedoch sind sie meistens marginalisiert, werden ignoriert oder sogar angefeindet oder angegriffen.
Die Aktion der Young Caritas „Warm durch die Nacht“ schien für die Sanis genau passend und Frau Sobiech, Leiterin dieser Aktion war sofort begeistert davon, mehrere Schülerinnen und Schüler aus Altena zu empfangen, die dabei helfen, Essen, Hygieneartikel und Kleidung an die Obdachlosen zu verteilen.
Im Vorfeld der Aktion haben die engagierten Sanis einen selbstständig geplanten Waffelverkauf durchgeführt und davon für mehr als 250€ für die Obdachlosen eingekauft.
Am 23.10. und 26.10. sind dann insgesamt 18 Schülerinnen und Schüler nach Dortmund gefahren, um selbst tätig zu werden.
Frau Sobiech gab allen eine ca. 90-minütige Einführung, um generelle Informationen zu Armut und Obdachlosigkeit zu geben und auch um Vorurteilen vorzubeugen, die viele Leute, meist durch Unwissenheit, in ihren Köpfen haben.
Schließlich ging es in zwei Gruppen an beiden Tagen mit jeweils zwei Bollerwagen los, angeleitet und begleitet durch Frau Sobiech und zwei ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen.
Schon nach den ersten zwei Begegnungen hörte man von den Sanis: "Mir geht es gerade total gut! Ich merke jetzt, dass mein Handeln etwas bewirkt." Am zweiten Tag war es ebendiese Rückmeldung, obwohl die Gruppe komplett anders zusammengesetzt war.
Der Großteil der Leute, die wir ansprachen und denen wir etwas anboten, waren freundlich und total dankbar, viele erzählten von Dingen, die sie gerade bewegten und eine Frau freute sich so sehr über unsere Zuwendung und netten Worte, dass sie uns ihre von ihrem Geld gekaufte Lichterkette schenkte.
Am Schluss der Aktion saßen alle noch einmal zusammen und sprachen über ihr Empfinden nach der Aktion und wer von den Menschen auf der Straße ihnen im Gedächtnis geblieben ist. "Gut" bis "sehr gut" war von allen zu hören und es wurde von tollen persönlichen Begegnungen mit den Menschen von der Straße berichtet. „Die sind alle total nett und freundlich zu uns gewesen und haben sich so gefreut!“
Aber auch einige Passanten fielen uns positiv auf, denn eine Frau freute sich so sehr über das Engagement, dass sie uns 10€ zur Spende schenkte und eine weitere Frau schenkte uns die getragenen, aber noch super erhaltenen Winterschuhe ihres Sohnes für die Obdachlosen.
Eine offene Frage blieb allerdings: „Wann können wir wiederkommen und noch mal mitmachen…?“
Bild und Text: E. Sickinger