Die Verpflichtung, eine Facharbeit in der Q1 zu schreiben, jedenfalls wenn man keinen Projektkurs belegen sollte, scheint für manche eine Qual zu sein und für andere wiederum eine gute Möglichkeit, wenigstens zum Beispiel eine Matheklausur zu umgehen…
Doch, dass man dadurch auch nicht nur notentechnisch profitieren kann, wissen die wenigsten.
Ich persönlich habe in der Q1 eine Facharbeit in Mathematik zum Thema „Dyskalkulie“ geschrieben – kurz gesagt die mathematische Lese-Rechtschreib-Schwäche – und dabei einen Test in einer fünften Klasse durchgeführt, um meine erarbeiteten Hypothesen zu bestätigen oder zu widerlegen.
Nachdem ich eine tolle Rückmeldung über die Arbeit Ende Februar erhielt, sah ich eine Werbung beim durchscrollen der Social-Media-Storys von der Dr. Hans Riegel-Stiftung (benannt nach dem Begründer – besser bekannt unter dem Markennamen „Haribo“) zur Einreichung „gelungener“ Facharbeiten.
Dann wurde das Coronavirus schlagartig täglicher Bestandteil unseres Schullebens – begonnen mit den bundesweiten Schulschließungen am 13.03. und die damit einhergehende Gebundenheit ans „Homeschooling“ – Gleichzeit auch das verhältnismäßig höhere Maß an Freizeit.
Also informierte ich mich erneut und beschloss dann einen Versuch zu wagen, denn (wie das altbekannte Motto schon besagt): „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“…
Es vergingen Wochen, aus denen schnell Monate wurden – gar ein viertel Jahr, bis ich im neuen Schuljahr, gerade angekommen in der Q2 und eher damit beschäftigt, anstehende Fragen bezüglich des – so wie es manche gerne formulieren – vermeintlichen (Corona-) Abiturs zu beantworten, das Ergebnis erhielt:
„Herzlichen Glückwunsch,
Sie haben den dritten Platz im Fach Mathematik der Dr. Hans-Riegel-Fachpreise im Jahr 2020 belegt.“
Selbstverständlich machte sich schnell Freude bei mir breit (auch natürlich – und ich denke das ist völlig unbestreitbar – bezüglich des damit verbundenen preislichen Gewinns…).
Aber nicht nur das: Das daraus entwickelte Engagement hat mich dazu motiviert, an dem empirischen Arbeiten festzuhalten:
Mein nächstes Projekt ist das Verfassen einer Besonderen Lernleistung, dies soll aber hier nicht das Hauptthema sein…
Auf der Preisverleihung am 14.09. (Bilder s.u.) wurden dann die Siegerinnen und Sieger des Jahrgangs honoriert. Aufgrund meines Wohn-und Schulortes hier in Altena wurde ich der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf zugeordnet.
Insgesamt beteiligen sich an der Facharbeits-Stiftung fünfzehn deutsche- und sechs österreichische Universitäten mit jährlich weit über 300 Auszeichnungen, entsprechend hoch sind die Teilnehmerzahlen.
Die Platzierten erhalten je nach Rang (vom dritten bis ersten Sieger aufgestuft) entweder 200€, 400€ oder 600€ (die Erstplatzierten erhalten zusätzlich noch einen Schulpreis von über 250€ für die Ausstattung der naturwissenschaftlichen Räumlichkeiten) und für jeden eine urkundliche Auszeichnung
Nicht zuletzt resultiert auch in vielen Fällen eine Beachtung der Honorierung bei den akademischen Bewerbungen an einigen Universitäten…
Facharbeiten werden akzeptiert (je nach Hochschule) in den MINT-Fächern Mathematik, Physik, Biologie, Chemie, Informatik und Geographie.
Zweifels ohne: Es scheint schwierig, unter die Top-Drei der jährlichen Auszeichnungen zu kommen, die Anforderungen sind entsprechend hoch und, um die Organisatorin zu zitieren,
„die Konkurrenz ist außerordentlich stark (…) alle Auszeichnungen sind mit einer hervorragenden Qualität eingegangen.“
Aber dennoch: Wenn man denkt, dass man ein passables Ergebnis erzielt hat und – um dies als persönlicher Tipp zum Erfolg anzuführen – ein merklicher selbstständiger Aspekt eingebunden wurde, so sollte man seine Gelegenheit nicht verpassen.
Es lohnt sich…
Foto: „HHU / Christoph Kawan“ : https://www.hans-riegel-stiftung.com/fileadmin/_processed_/6/6/csm_2020_09-14_Dr-Hans-Riegel-Fachpreise_2020-1_small_d5efa5a5c9.jpg
Text: Lukas Grass, Q2
Fotos: Lukas Grass, Q2