Schul-Verantwortliche schlagen Alarm: Heftiger Sportstätten-Kummer

Wolfgang Wilbers, Rektor der Gemeinschaftsgrundschule Altena (Standort Mühlendorf und Dahle), Dennis Knebel, Schulleiter des Burggymnasiums Altena, Gudrun Reinecke-Bartelt, kommissarische Schulleiterin der Sekundarschule, Jörg Schlüter, Rektor der Grundschule Breitenhagen, und BGA-Sportlehrer Dirk Solmecke (von links) organisieren erstmals gemeinsam einen Sponsorenlauf.

Nicht jammern, sondern handeln. Nicht nur schimpfen, sondern helfen: Die Gemeinschaftsgrundschule Altena mit den Standorten Mühlendorf und Dahle, die Grundschule Breitenhagen, die Sekundarschule Altena-Nachrodt und das Burggymnasium organisieren zum ersten Mal einen gemeinsamen Sponsorenlauf. Denn alle Schulen plagt derselbe Kummer: der Zustand der Sportstätten.

Altena – „Wir laufen für die Modernisierung der Altenaer Sportstätten“ heißt deshalb das Motto am 5. und 6. September, wenn sich allerorts Grundschüler der Klassen 3 und 4 sowie die Jahrgänge 5 und 6 der weiterführenden Schulen die Sportschuhe schnüren.
Zuvor suchen die Kinder und Jugendlichen aber Sponsoren, – Eltern, Freunde, Omas und Opas, Tanten und Onkel oder Nachbarn,– die sie mit einer kleinen Summe pro gelaufener Runde (zum Beispiel 200 Meter auf dem Kunstrasen am Pragpaul) unterstützen. „Aber Achtung, die Kinder der Altenaer Schulen sind fit und sie wollen in 50 Minuten so viele Runden wie möglich laufen“, heißt es in einem Aufruf für alle möglichen Unterstützer.

Der Hintergrund der zwei sportlichen Tage, die auf jeden Fall einen Riesenspaß machen sollen, ist ernst, fast schon traurig. „Die Situation mit den Sportstätten entwickelt sich immer weiter nach unten“, sagt Wolfgang Wilbers, Rektor der Gemeinschaftsgrundschule Altena, und ergänzt: „Seit zwei Jahren geht keine Altenaer Schule mehr zum Schwimmen, dann kam der Sportplatz am Pragpaul dazu, da ist der Hang oberhalb abgängig. Nach vorsichtigen Schätzungen muss die Stadt 1,4 Million Euro in die Hand nehmen, um das zu befestigen.“

Anders als das Dahler Frei- und Hallenbad, das durch die Flutkatastrophe 2021 zerstört wurde, sei der Platz am Pragpaul vor vielen Jahren gebaut worden, in dem man einen Teil vom Berg abgenommen habe, „und dann ist es logisch, dass es irgendwann mal nachgibt“, sagt Wolfgang Wilbers. Leichtathletik wird dort eigentlich betrieben, auch von den Gymnasiasten.
„Unser Sportfest machen wir dieses Jahr dort nicht, weil die Gegengerade gesperrt ist, die wir aber für die Sprints und für Ausdauerläufe nutzen, weil wir das sonst an einem Tag gar nicht stemmen können“, so BGA-Sportlehrer Dirk Solmecke.

Nur ein Teil mit Tartan belegt

Die nächste Baustelle: „Wir haben in Dahle auch einen Sportplatz und da gibt es eine 400 Meter-Bahn, aber aus Kostengründen ist bei der Platzsanierung vor 20 Jahren nur ein Teil der Laufbahn mit Tartan belegt worden, der andere Teil besteht nur aus Beton. Es wäre natürlich schön, wenn das gemacht werden könnte, sodass man zumindest eine komplette Bahn hätte. Das wäre preiswerter, als für 1,4 Millionen den Hang zu sichern“, so Wolfgang Wilbers.

Die Ist-Situation: Die Grundschüler in Dahle nutzen den Sportplatz Lindscheid („Laufen kann man da auch“), die Schulturnhalle und wie alle anderen Schulen theoretisch das Dahler Frei- und Hallenbad, die Kinder vom Standort Mühlendorf haben die Schulturnhalle und gehen zum Sportplatz am Pragpaul. Die Breitenhagener sind am besten versorgt, können die Sportstätte von Städtisch Rahmede in den Unterricht einplanen, die Sekundarschule, jetzt Lenneschule, trainiert in der Turnhalle vor Ort und in der Sauerlandhalle und „wir würden auch gern den Platz nutzen“, sagt Gudrun Reinecke-Bartelt, kommissarische Schulleiterin der Sekundarschule. Die Jüngsten besuchen den Standort Nachrodt. Und das Burggymnasium hat die alte und die neue Halle an der Schule, die Sauerlandhalle, den Kunstrasenplatz und eben den Platz ohne Gegengerade. „Unsere Fünfer schwimmen eigentlich auch“, sagt BGA-Sportlehrer Dirk Solmecke. Aber wo? „Nirgendwo.“ 

Immer weniger Kinder können schwimmen

Dass die Situation ohne Bad weit und breit Konsequenzen haben wird, ist nicht nur zu erwarten, sondern schon sichtbar. Immer weniger Kinder, die jetzt an den weiterführenden Schulen angemeldet wurden, können schwimmen. Da läuten die Alarmglocken.
Eine Prioritätenliste, welche Missstände denn zuerst behoben werden sollten, haben die Schulleiter nicht aufgestellt. Die Aktion soll in erster Linie ein Zeichen sein, aber auch Schüler und Eltern für das Thema sensibilisieren, das Bewusstsein wecken, wie wichtig Sportmöglichkeiten sind. Sämtliche Einnahmen aus dem Sponsorenlauf fließen in einen Topf, der, wenn er denn gefüllt ist, an die Stadt übergeben wird. Alle Beteiligten möchten vertrauensvoll mit dem Schulträger zusammenarbeiten, deshalb kein großes Fass aufmachen, aber ein Signal setzen. „Es ist eine Bitte, nachdrücklich die Dinge zu verfolgen. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten. Es ist auch eine Wertschätzung der Stadt und dem Schulträger gegenüber, wenn wir im Rahmen unserer Möglichkeiten unseren Teil dazu beitragen“, sagt Dennis Knebel, Schulleiter des Burggymnasiums.

Und so läuft der Sponsorenlauf

Da nicht alle Schüler der Schulen gemeinsam an einem Tag und an einem Ort den Sponsorenlauf über die Bühne bringen können, gibt es getrennte Aktionen. Die Grundschüler laufen am 5. September. Die Dahler laufen auf dem Sportplatz Lindscheid, die Mühlendorfer am Pragpaul, die Breitenhagener bei Städtisch Rahmede. Auch am 5. September gehen die Fünft- und Sechstklässler der Sekundarschule morgens auf dem Nachrodter Sportplatz an den Start, die Gymnasiasten drehen am 6. September ihre Runden, die Fünfer von 8 bis 10 Uhr und die Sechser von 10 bis 12 Uhr auf dem Kunstrasenplatz Pragpaul.

Bild und Text: Susanne Fischer-Bolz (AK)
Quelle: https://www.come-on.de/lennetal/altena/heftiger-sportstaetten-kummer-92463921.html (Zugriff am 26.08.2023)

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